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ðåôåðàòû ñêà÷àòüDeutsche Sprachgeschichte

Die Verben gân, gên,stân, stên sind kurze zusammengezogene Formen der

Verben gangan und stantan . Im Präteritum und im P.II haben sie

vollständige Formen.

Prät. Sg. gieng - Prät. Pl. giengum - PII. gigangan

stuont stuontum gistantan

2. wesan, sín. In allen i / e Sprachen hat das Verb des Seins ein aus

verschiedenen Wurzelmorphemen zusammengesetztes Paradigma. In den

germanischen Sprachen beteiligen sich am Paradigma dieses Verbs folgende

Wurzelmorpheme :

a) das i / e Wurzelmorphem es - und seine Nullstufe s - ( vgl. lat. esse,

altruss. åñìü, åñè,åñòü,ñóòü ).

Präsens

Indikativ

Konjuktiv

Sg. 1. bim (-n ) Pl. 1. burum (-n) Sg. sí Pl. sím (-n)

2. bist 2. birut n sís(t)

sít

3. ist 3. sint sí

sín

c) In allen Formen außer dem Präsens wird das starke Verb ahd. wesan, sein,

existieren ( V. Ablautreihe ) gebraucht :

Prät. 1.,3. P. Sg. was - 1.P.Pl. warum ( mit später Aufhebung des

Konsonantenwechsel s - r ); Inf. wesan, später durch sín verdrängt;

Imperativ 2.P.Sg. wis, 2. P.Pl. weset (auch sít ); P.I. wesanti, später

seiend ( vgl. heute anwesend, abwesend ). Das P.II fehlt im Ahd. ( mhd.

gewesen, gesin, nhd. gewesen )

4. wellen ( nhd. wollen ) Auch hier ist das Präsens eine umgedeutete

Präteritalform, und zwar Prät. Konjuktiv ( vgl. nhd. ich möchte = ich will

)

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Präsens

Sg. 1. willu Pl. wellemes Inf. wellen

2. wili wellet P. I wellenti

3. wili wellent Prät. wolta ( welta )

Im Mhd und im Nhd. vollzieht sich die Angleichung dieses Verbs an die

Präteritoprasentia.

Alle unregelmäßigen Verben bewahren ihren eigenartigen Formenbestand auch

in der deutschen Gegenwartssprache. Seit der mhd. Zeit schließen sich ihnen

auch die Verben haben und werden und bringen an.

5. haben. Im Ahd. war es ein schwaches Verb der III Klasse, also ein

regelmäßiges Verb. Im Mhd. entwickelten sich im Präsens und Präteritum

kurze zusammengezogene Formen - haben > hân, habêst > hast, habêt > hat,

habêta > hatte.

Deshalb zählt man es zu den unregelmäßigen Verben.

6. werden . Im Ahd. war es ein starkes Verb der III. Ablautreihe : ahd.

werden - ward - wurtum - wortan ( d - t ).

Im Mhd. entstand infolge des Ausgleichs der Präteritalformen des Sg. und

des Pl. die Form wurde mit - e im Auslaut, was für die 1. ,3. P.Sg. des

starken Präterits nicht typisch ist. Außerdem vollzog sich der Ausgleich

der Präeritalformen der Verben dieser Ablautreihe nach der Singularform (

vgl. ahd. helfan - half - hulfum > mhd. half; werfan - warf - wurfum > mhd.

warf ) , nur das Verb weden erhielt die Form mit dem Pluralstamm : wurtum -

wurde.

Auch im Präsens hat es seit der mhd. Zeit kurze zusammengezogene Formen :

ahd. wirdes (t) - nhd. wird.

7. bringen. Dieses Verb wird zu den unregelmäßigen Verben gezählt, weil

seine Präteritalformen mit dem Ablaut des Stammvokals wie bei den starken

Verben und mit dem Dentalsuffix - t - wie bei den schwachen Verben gebildet

sind : ahd. bringen - brachta - gebracht.

II. Das Substantiv.

1. Die Kategorien des Substantivs im Ahd., Mhd., Nhd.

2. Die Entwicklung des Deklinationssystems.

3. Der Artikel und die Kategorien der Bestimmtheit - der Unbestimmtheit.

1. Das Substantiv bewahrt im Ahd. die grammatischen Kategorien des Genus (

3 Geschlechten ), des Numerus ( Singular, Plural ) und des Kasus, die das

Urgermanische besaß und es seinerseits aus dem Indoeuropäischen übernommen

hatte. Auch der Flexionstyp der Substantive blieb im wesentlichen noch der

alte.

2. Man bestimmt die Deklinationstypen der Substantive im Ahd. nach den

stammbildenden Suffixen, da die alten Kasusendungen in vielen Fällen

geschwunden sind :

I. Vokalische Stämme :

a - Deklination ( m. tag, kuning, n. wort, houbit u.a. )- N.A. - taga

ja - Deklination ( m. hirti, n. kunni " Geschlecht"...)

wa - Deklination ( m. snêo, n. kniu " Knie "... )

i - Deklination ( m. gast. scrit "Schrift ", f. kraft, fart... )

II. Konsonantische Stämme

n - Deklination ( m. namo, garto "Garten " , boto, herza, ouga ora " Ohr ",

zunga, sunna, wituwa ...)

nt - Deklination ( m. friunt, fiant " Feind " )

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r - Deklination ( m. bruoder, fater, f. muoter , tohter ... )

ir - Deklination ( n. lamb - lembir , kalb, huon, blat ... )

Im Ahd. und Mhd. vollzieht sich der Wandel der Deklinationsystems.

Entscheidend dafür war die Abschwächung der unbetonten Vokale in den

stammbildenden Suffixen, die zu Kasusendungen wurden. Unterschiedliche

Endungen a, o, i, u wurden zu - e abgeschwächt und im Mhd. verteilt man die

Substantive in zwei Deklinationstypen - starke und schwache Deklination -

nach dem grammatischen Geschlecht. Die vokalischen Stämme bilden die starke

Deklination mit dem Merkmal - der Genitivendung - s im Sg., die

konsonantischen n- Stämme liegen zugrunde der schwachen Deklination. Die

übrigen konsonantischen Stämme schlossen sich der starken Deklination an.

Im Fnhd. entwickelte sich die Deklination der Feminina mit der Nullendung

im Sg.

Infolge der Abschwächung der unbetonten Vokale reduzierte sich die Zahl

der Kasusendungen von 43 auf 9 im Mhd. und auf 4 im Nhd.

3. Die Entwicklung des Artikels beginnt im Ahd. Zuerst entwickelt sich der

bestimmte Artikel ther, thiu, tha3 , dem ein Demonstartivpronomen zugrunde

liegt. Der bestimmte Artikel ist im Ahd. noch im Werden. Er wird nur mit

konkreten Substantiven gebraucht, um einen einzelnen Gegenstand zu

bezeichnen : z. B. :

Sliumo bringet tha3 erira giuuti. Bringt schneller das beste Gewand.

Im Ahd. kommen bereits vereinzelte Formen des unbestimmten Artikels vor :

"Einen kuning wue3 ich, hei3it her Hludwig.

Doch der regelmäßige Gebrauch des unbestimmten Artikels entwickelt sich

erst in der mhd. Zeit. Vgl. im " Nibelungenlied " :

Es wuochs in Burggonden ein viel edel magadin ...

sie wart ein schoene wip. ( Es wuchs in Burgund eine edle Jungfrau, ...

sie wurde zu

einer schönen Frau .)

Auf diese Weise entsteht seit Beginn der mhd. Zeit die Opposition

zwischen dem Substantiv mit dem bestimmten Artikel und dem Substantiv mit

dem unbestimmten Artikel, die die grammatische Kategorie der Bestimmtheit /

Unbestimmtheit zu einer vollentwickelten Kategorie prägt.

THEMA X .

Die Syntax der deutschen Sprache aus diachronischer Sicht.

1. Der einfache Satz.

2. Der zusammengesetzte Satz.

3. Die Negation.

1. Schon im Ahd. war die vorherrschende Satzform der zweigliedrige Satz mit

einer Subjekt - Prädikat - Struktur. z. B. : Sum man habeta zuuene suni.

Ein Mann hatte 2 Söhne.

Wie in allen flektierenden Sprachen war die Wortstellung im Satz frei.

Das Prädikat konnte im Ahd. im Aussagesatz sowohl an der zweiten Stelle als

auch am Satzanfang und im Satzschluß stehen :

z. B. Araugta sich imo gotes engil." ( Es ) erschien ihm ein Engel

Gottes. "

Alla thesa naht arbeitende niuuih ni gifiengumes.

" Die ganze Nacht haben wir gearbeitet und nichts gefangen ".

Es lassen sich bereits im Ahd einige neue Tendenzen in der Satzgestaltung

verfolgen,

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die in der Folgezeit die Eigenart des deutschen Satzbaus prägten.

1) Die Tendenz zur Verbreitung der zweigliedrigen Satzstruktur auf den

unpersönlichen und unbestimmten-persönlichen Satz ( mit den Pronomen es und

man ).

2) Die Tendenz zur Entwicklung der Elemente der festen Wortstellung im

Satz , vor allem zur Bindung der Stelle des Prädikats und zur Entwicklung

der Umklammerung.

Diese Erscheinungen bestimmten weitgehend die Eigenart der Satzgestaltung

in der deutschen Gegenwartssprache.

2. Schon die ersten ahd. Sprachdekmäler enthalten verschiedene Typen

komplexer ( zusammengesetzter ) Sätze. Aber ihre Zahl ist gering im

Vergleich zu der deutschen Gegenwartssprache. Sie entwickelten sich später,

in der Folgezeit.

Die Satzverbindung hat im Ahd ebenso wie in der Gegenwartssprache zwei

Hauptmodelle : konjuktionslose und konjuktionale Satzverbindung :

1) Einan kuning wei3 ih, hei3t her Hludwig.

2) Thanan tho Zacharias uuard gitruobit tha3 sehenti, inti fortha anafiel

ubar inan. " Zacharias war verwirrt, das sehend, und Furcht überfiel ihn ".

Die gebräuchlichsten Konjuktionen waren inti, ioh = " ich ", ouh = "auch ",

doh = "doch " abur = "aber", odo = "oder". Aber es gab noch keine kausalen

und finalen Konjuktionalwörter wie denn, folglich, daher, darum,

infolgedessen u.a.

Das Satzgefüge.

Das Ahd. besitzt Gliedsätze für alle Satzglieder, d.h. Subjekt, -Objekt-,

Prädikativ-, Adverbial- und Attributsätze. Die Endstellung des Prädikats im

Gliedsatz, was die Gegenwartssprache prägt, gilt im Ahd. noch nicht als

Regel. Doch kam sie in den Gliedsätzen schon häufig vor :

Thu weist,tha3 ih thih minnon.

" Du weißt , daß ich dich liebe. "

Da die Endstellung des Prädikats nur in Gliedsätzen vorkommt, wird sie

allmählich zum Prägemittel des Gliedsatzes.

Im Mhd. gab es wenige Neuerungen in der Entwicklung des Satzbaus. Nur die

Anfansstellung des Prädikats im Aussagesatz war aus dem Gebrauch gekommen.

Die Herausbildung verschiedener literarischer Gattungen sowie der

gelehrten Prosa und der Kanzlei - und Geschäftsprosa in der

frühneuhochdeutschen Zeit, die politische und religiöse Literatur der

Reformationszeit Luthers, die Bemühungen der Humanisten um die deutsche

Sprache förderten die weitere Entwicklung der syntaktischen Struktur der

deutschen Sprache. Es kamen neue Konjuktionen auf, es entstanden neue

Modelle komplexer Sätze .

Bereits im XII-XIV Jh. wurde die Voranstellung von Adjektivien,

Partizipien und Pronomen in den attributiven Wortgruppen vorherrschend.

Die Tendenz zur festen Stellung des Prädikats wurde erst im Ahd. zur

Regel. Auch die verbalen Klammer entwickelte sich bis in die nhd. Zeit.

Über den Übergang von der doppelten Negation zur Gesamtnegation siehe

bei Moskalskaja ( 112. Seite 228 )

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Thema XI

Der Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache in

sprachgeschichtlicher Beleuchtung.

Die althochdeutschen Sprachdenkmäler zeugen davon, daß die deutsche

Sprache schon in jener Zeit einen reichen Wortschatz besaß . Neben den

Wörtern aus dem Bereich des alltäglichen Verkehrs besaß das Ahd. einen

reichen Schatz von Wörtern aus dem Bereich des Geisteslebens, der Dichtung,

der Viehzucht und des Ackerbaus, des Bau-, Rechts - und Heereswesens. In

den ahd. Sprachdenkmälern kommt das ständige Wachstum des Wortschatzes im

Zusammenhang mit der Entwicklung der feudalen Kultur, der klerikalen

Bildung, des Staats-und Rechtswesens, mit der Übertragung zahlreicher

lateinischer theologischer und philosophischer Schriften in die deutsche

Sprache und der Schaffung der dazu notwendigen Terminologie zum Ausdruck.

Der deutsche Wortschatz bereicherte sich einerseits durch zahlreiche

Entlehnungen, andererseits durch Wortbildung. Die meisten Entlehnungen der

vor - und ahd. Zeit sind aus der lateinischer Sprache z. B. :

lat. secula - ahd. sihhila "Sichel "'lat. vinum - ahd wîn "Wein ";

lat. pirum - ahd. bira "Birne ", lat. persica - ahd. pfersich "Pfirsich '

lat. via strata" Heeresstraße " - ahd. stra33a "Straße ".

Aus dem Latein sind auch die Monatsbezeichnungen entlehnt. Durch

Lehnübersetzungen entstanden die Namen der Wochentage ( die Siebentagewoche

wurde von den Germanen im III -V Jh. unter griechischen und römischen

Einfluß eingeführt ) : lat. Martium - ahd. marzeo, merzo " März ", lat.

Maius - ahd. meio " Mai ", lat. Augustus - ahd. augusto " August ", lat.

dies Solis - ahd. sunnûntag " Sonntag ", lat. dies Lunac - ahd. manatag "

Montag ".

Aus dem Bereich des Kirchenlebens stammen die Wörter lat. claustrum -

ahd. klôstar " Klostar ", lat. templum - ahd. tempal " Tempel ", lat.

monachus - ahd. munich " Mönch ", lat. crucem - ahd. krûzi " Kreuz ".

In der Wortbildung spielen sowohl die Ableitung als auch die

Zusammensetzung eine große Rolle. Die Ableitung der Substantive mit Hilfe

von Ableitungssuffixen :

ahd. trag - an - treg - ir " Träger " , ahd. hôh - hôhî " Höhe " , rein -

reinida " Reinheit " , ahd. kunni " Geschlecht "- kun ing " König " , ahd.

friunt " Freund " - friunt -in "Freundin " .

Ein beliebtes Wortbildungsmittel ist in allen altgermanischen Sprachen

auch die Zusammensetzung, z.B. erd - biba " Erdbeben ", beta - hûs "Bethaus

", " Kirche " , gast - hûs " Gasthaus " , mitti - tag " Mitttag " , himil -

richi " Himmelreich " .

In der mhd. Zeit bereichert sich der Wortschatz nicht nur durch

Entlehnungen aus anderen Sprachen, in erster Linie aus dem Französischen,

sondern auch durch Bedeutungsentwicklung der terminologischen Lexik und der

Berufslexik, z.B. afr. tornei - ahd. turnei " Turnier " , aventure "

Abenteuer " .

Viele Wörter ändern ihre Bedeutung z.B. ahd. wîp, nhd " Weib " - es war

im Ahd. eine Geschlechtsbezeichnung ( " æåíùèíà " ).

Große Bedeutung für die Entwicklung der abstrakten Lexik hatten die

philosophischen Schriften der Mystiker im XII-XIV Jh. In dieser Zeit

entstanden die Wörter begreifen, Eigenschaft, Eindruck, Einfluß, Zufall,

einsehen, bildlich...

Mit der Entwicklung der Geschäftssprache beginnt die Entwicklung der

terminologischen Lexik und der Berufslexik, z.B. urkunde, brief " Dokument

", rat " Rat ", burger " Bürger ", rihten, urteilen " richten " , arzat "

Arzt " , antwerker " Handwerker " , beker " Bäcker " , gartner " Gärtner "

, goldschmiede " Goldschmied "

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Die frühneuhochdeutsche Zeit brachte die Entwicklung von Handel und

Industrie, die stürmische Reformation und die politischen Kämpfe des

Bauernkrieges, die Ausbreitung der deutschen Sprache auf immer neue Sphären

des gesellschaftlichen Lebens, der Wissenschaft und Kunst. Das alles rief

bedeutende Wandlungen im Wortschatz der werdenden deutschen

Literatursprache hervor.

Wie in den vorausgegangenen Epochen schwand ein Teil des alten

Wortschatzes, z.B. ahd. mihhil, mhd. michel und ahd. luzzil, mhd. lützel

wurden durch " groß " und " klein " ersetzt. Das mhd. Wort arebit " Mühsal

", " Kampf " ändert seine Bedeutung : nhd. Arbeit; mhd. " Weisheit " , "

Klugheit, Wissenschaft ", " Kunst " - nhd. List . ( Siehe bei Moskalskaja ,

S. 207-210 ).

- 25 -

Ñòðàíèöû: 1, 2, 3, 4, 5




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