Die Verben gân,  gên,stân,  stên  sind  kurze  zusammengezogene  Formen  der 
Verben  gangan  und  stantan  .  Im  Präteritum  und  im  P.II   haben   sie 
vollständige Formen. 
Prät. Sg. gieng   - Prät. Pl.  giengum   -  PII. gigangan 
             stuont                 stuontum            gistantan 
2. wesan, sín. In allen i / e Sprachen  hat  das  Verb  des  Seins  ein  aus 
verschiedenen   Wurzelmorphemen   zusammengesetztes   Paradigma.   In    den 
germanischen Sprachen beteiligen sich am  Paradigma  dieses  Verbs  folgende 
Wurzelmorpheme : 
a) das i / e Wurzelmorphem es - und seine Nullstufe s -  ( vgl.  lat.  esse, 
altruss. åñìü, åñè,åñòü,ñóòü ). 
Präsens 
Indikativ 
Konjuktiv 
Sg. 1. bim (-n )      Pl. 1. burum (-n)           Sg.  sí    Pl. sím (-n) 
      2. bist                   2.  birut       n                     sís(t) 
sít 
      3.  ist                      3.  sint                               sí 
     sín 
c) In allen Formen außer dem Präsens wird das starke Verb ahd. wesan,  sein, 
existieren ( V. Ablautreihe ) gebraucht : 
 Prät. 1.,3. P.  Sg.  was  -  1.P.Pl.  warum  (  mit  später  Aufhebung  des 
Konsonantenwechsel s  -  r  );  Inf.  wesan,  später  durch  sín  verdrängt; 
Imperativ 2.P.Sg. wis, 2. P.Pl. weset (auch  sít  );  P.I.  wesanti,  später 
seiend ( vgl. heute anwesend, abwesend ). Das P.II  fehlt  im  Ahd.  (  mhd. 
gewesen, gesin, nhd. gewesen ) 
4. wellen ( nhd. wollen  )  Auch  hier  ist  das  Präsens  eine  umgedeutete 
Präteritalform, und zwar Prät. Konjuktiv ( vgl. nhd. ich möchte =  ich  will 
) 
                                   - 20 - 
Präsens 
Sg. 1. willu        Pl. wellemes       Inf. wellen 
     2. wili               wellet            P. I wellenti 
     3. wili               wellent          Prät. wolta ( welta ) 
Im Mhd und im Nhd. vollzieht sich   die  Angleichung  dieses  Verbs  an  die 
Präteritoprasentia. 
Alle unregelmäßigen Verben bewahren ihren  eigenartigen  Formenbestand  auch 
in der deutschen Gegenwartssprache. Seit der mhd. Zeit schließen sich  ihnen 
auch die Verben haben und werden und bringen an. 
5. haben. Im Ahd. war es  ein  schwaches  Verb  der  III  Klasse,  also  ein 
regelmäßiges Verb. Im Mhd.  entwickelten  sich  im  Präsens  und  Präteritum 
kurze zusammengezogene Formen - haben > hân, habêst >  hast,  habêt  >  hat, 
habêta > hatte. 
Deshalb zählt man es zu den unregelmäßigen Verben. 
6. werden . Im Ahd. war es ein starkes Verb  der  III.  Ablautreihe  :  ahd. 
werden - ward - wurtum  - wortan ( d - t ). 
Im Mhd. entstand infolge des Ausgleichs der  Präteritalformen  des  Sg.  und 
des Pl. die Form wurde mit - e im Auslaut, was für  die  1.  ,3.  P.Sg.  des 
starken Präterits nicht typisch ist. Außerdem  vollzog  sich  der  Ausgleich 
der Präeritalformen der Verben dieser Ablautreihe nach  der  Singularform  ( 
vgl. ahd. helfan - half - hulfum > mhd. half; werfan - warf - wurfum >  mhd. 
warf ) , nur das Verb weden erhielt die Form mit dem Pluralstamm : wurtum  - 
wurde. 
Auch im Präsens hat es seit der mhd. Zeit kurze  zusammengezogene  Formen  : 
ahd. wirdes (t) - nhd. wird. 
7. bringen. Dieses Verb wird zu  den  unregelmäßigen  Verben  gezählt,  weil 
seine Präteritalformen mit dem Ablaut des Stammvokals wie  bei  den  starken 
Verben und mit dem Dentalsuffix - t - wie bei den schwachen Verben  gebildet 
sind : ahd. bringen - brachta - gebracht. 
II. Das Substantiv. 
1. Die Kategorien des Substantivs im Ahd., Mhd., Nhd. 
2. Die Entwicklung des Deklinationssystems. 
3. Der Artikel und die Kategorien der Bestimmtheit - der Unbestimmtheit. 
1. Das Substantiv bewahrt im Ahd. die grammatischen Kategorien des  Genus  ( 
3 Geschlechten ), des Numerus ( Singular, Plural ) und des  Kasus,  die  das 
Urgermanische besaß und es seinerseits aus dem  Indoeuropäischen  übernommen 
hatte. Auch der Flexionstyp der Substantive blieb im wesentlichen  noch  der 
alte. 
2. Man bestimmt die Deklinationstypen  der  Substantive  im  Ahd.  nach  den 
stammbildenden  Suffixen,  da  die  alten  Kasusendungen  in  vielen  Fällen 
geschwunden sind : 
I. Vokalische Stämme : 
a - Deklination ( m. tag, kuning, n. wort, houbit u.a. )- N.A. - taga 
ja - Deklination ( m. hirti, n. kunni " Geschlecht"...) 
wa - Deklination ( m. snêo, n. kniu " Knie "... ) 
i - Deklination ( m. gast. scrit "Schrift ", f. kraft, fart... ) 
II. Konsonantische Stämme 
n - Deklination ( m. namo, garto "Garten " , boto, herza, ouga ora " Ohr  ", 
zunga, sunna, wituwa ...) 
nt - Deklination ( m. friunt, fiant " Feind " ) 
                                     - 21 - 
r - Deklination ( m. bruoder, fater, f. muoter , tohter ... ) 
ir - Deklination ( n. lamb - lembir , kalb, huon, blat ... ) 
  Im Ahd.  und  Mhd.  vollzieht  sich  der  Wandel  der  Deklinationsystems. 
Entscheidend dafür  war  die  Abschwächung  der  unbetonten  Vokale  in  den 
stammbildenden  Suffixen,  die  zu  Kasusendungen  wurden.  Unterschiedliche 
Endungen a, o, i, u wurden zu - e abgeschwächt und im Mhd. verteilt man  die 
Substantive in zwei Deklinationstypen - starke und  schwache  Deklination  - 
nach dem grammatischen Geschlecht. Die vokalischen Stämme bilden die  starke 
Deklination  mit  dem  Merkmal  -  der  Genitivendung  -  s  im   Sg.,   die 
konsonantischen n- Stämme liegen zugrunde  der  schwachen  Deklination.  Die 
übrigen konsonantischen Stämme schlossen sich der  starken  Deklination  an. 
Im Fnhd. entwickelte sich die Deklination der Feminina  mit  der  Nullendung 
im Sg. 
  Infolge der Abschwächung der unbetonten Vokale reduzierte  sich  die  Zahl 
der Kasusendungen von 43 auf 9 im Mhd. und auf 4 im Nhd. 
3. Die Entwicklung des Artikels beginnt im Ahd. Zuerst entwickelt  sich  der 
bestimmte Artikel ther, thiu, tha3 , dem ein  Demonstartivpronomen  zugrunde 
liegt. Der bestimmte Artikel ist im Ahd. noch im Werden.  Er  wird  nur  mit 
konkreten  Substantiven  gebraucht,  um  einen   einzelnen   Gegenstand   zu 
bezeichnen : z. B. : 
 Sliumo bringet tha3 erira giuuti. Bringt schneller das beste Gewand. 
  Im Ahd. kommen bereits vereinzelte Formen des unbestimmten Artikels vor  : 
"Einen kuning wue3 ich, hei3it her Hludwig. 
  Doch der regelmäßige Gebrauch des unbestimmten  Artikels  entwickelt  sich 
erst in der mhd. Zeit. Vgl. im " Nibelungenlied " : 
  Es wuochs in Burggonden ein viel edel magadin ... 
  sie wart ein schoene wip. ( Es wuchs in Burgund eine  edle  Jungfrau,  ... 
sie wurde zu 
  einer schönen Frau .) 
   Auf diese Weise  entsteht  seit  Beginn  der  mhd.  Zeit  die  Opposition 
zwischen dem Substantiv mit dem bestimmten Artikel und  dem  Substantiv  mit 
dem unbestimmten Artikel, die die grammatische Kategorie der Bestimmtheit  / 
Unbestimmtheit zu einer vollentwickelten Kategorie prägt. 
 THEMA X . 
          Die Syntax der deutschen Sprache aus diachronischer Sicht. 
1. Der einfache Satz. 
2. Der zusammengesetzte Satz. 
3. Die Negation. 
1. Schon im Ahd. war die vorherrschende Satzform der zweigliedrige Satz  mit 
einer Subjekt - Prädikat - Struktur. z. B. : Sum  man  habeta  zuuene  suni. 
Ein Mann hatte 2 Söhne. 
  Wie in allen flektierenden Sprachen war die  Wortstellung  im  Satz  frei. 
Das Prädikat konnte im Ahd. im Aussagesatz sowohl an der zweiten Stelle  als 
auch am Satzanfang und im Satzschluß stehen : 
   z. B. Araugta sich imo gotes engil."  (  Es  )  erschien  ihm  ein  Engel 
Gottes. " 
          Alla thesa naht arbeitende niuuih ni gifiengumes. 
         " Die ganze Nacht haben wir gearbeitet und nichts gefangen ". 
  Es lassen sich bereits im Ahd einige neue Tendenzen in der  Satzgestaltung 
verfolgen, 
                                   - 22 - 
die in der Folgezeit die Eigenart des deutschen Satzbaus prägten. 
 1) Die Tendenz zur Verbreitung  der  zweigliedrigen  Satzstruktur  auf  den 
unpersönlichen und unbestimmten-persönlichen Satz ( mit den Pronomen es  und 
man ). 
 2)  Die Tendenz zur Entwicklung der Elemente  der  festen  Wortstellung  im 
Satz , vor allem zur Bindung der Stelle des Prädikats  und  zur  Entwicklung 
der Umklammerung. 
Diese Erscheinungen bestimmten weitgehend die  Eigenart  der  Satzgestaltung 
in der deutschen Gegenwartssprache. 
2. Schon   die  ersten  ahd.  Sprachdekmäler  enthalten  verschiedene  Typen 
komplexer (  zusammengesetzter  )  Sätze.  Aber  ihre  Zahl  ist  gering  im 
Vergleich zu der deutschen Gegenwartssprache. Sie entwickelten sich  später, 
in der Folgezeit. 
  Die Satzverbindung hat im Ahd ebenso wie  in  der  Gegenwartssprache  zwei 
Hauptmodelle : konjuktionslose und konjuktionale Satzverbindung : 
1) Einan kuning wei3 ih, hei3t her Hludwig. 
2) Thanan tho Zacharias uuard gitruobit tha3 sehenti,  inti  fortha  anafiel 
ubar inan. " Zacharias war verwirrt, das sehend, und Furcht überfiel ihn ". 
Die gebräuchlichsten Konjuktionen waren inti, ioh = " ich ", ouh = "auch  ", 
doh = "doch " abur = "aber", odo = "oder". Aber  es gab noch keine  kausalen 
und  finalen  Konjuktionalwörter   wie   denn,   folglich,   daher,   darum, 
infolgedessen u.a. 
Das Satzgefüge. 
Das Ahd. besitzt Gliedsätze für alle Satzglieder,  d.h.  Subjekt,  -Objekt-, 
Prädikativ-, Adverbial- und Attributsätze. Die Endstellung des Prädikats  im 
Gliedsatz, was die Gegenwartssprache prägt, gilt  im  Ahd.  noch  nicht  als 
Regel. Doch kam sie in den Gliedsätzen schon häufig vor : 
   Thu weist,tha3 ih thih minnon. 
   " Du weißt , daß ich dich liebe. " 
Da die Endstellung des Prädikats  nur  in  Gliedsätzen  vorkommt,  wird  sie 
allmählich zum Prägemittel des Gliedsatzes. 
  Im Mhd. gab es wenige Neuerungen in der Entwicklung des Satzbaus. Nur  die 
Anfansstellung des Prädikats im Aussagesatz war aus dem Gebrauch gekommen. 
  Die  Herausbildung  verschiedener  literarischer   Gattungen   sowie   der 
gelehrten  Prosa   und   der   Kanzlei   -   und   Geschäftsprosa   in   der 
frühneuhochdeutschen  Zeit,  die  politische  und  religiöse  Literatur  der 
Reformationszeit Luthers, die Bemühungen  der  Humanisten  um  die  deutsche 
Sprache förderten die weitere Entwicklung  der  syntaktischen  Struktur  der 
deutschen Sprache. Es  kamen  neue  Konjuktionen  auf,  es  entstanden  neue 
Modelle komplexer Sätze . 
   Bereits  im  XII-XIV  Jh.  wurde  die  Voranstellung   von   Adjektivien, 
Partizipien und Pronomen in den attributiven Wortgruppen vorherrschend. 
  Die Tendenz zur festen Stellung des  Prädikats  wurde  erst  im  Ahd.  zur 
Regel. Auch die verbalen Klammer entwickelte sich bis in die nhd. Zeit. 
     Über den Übergang von der doppelten Negation zur Gesamtnegation   siehe 
bei       Moskalskaja        (         112.        Seite        228        ) 
                                   - 23 - 
Thema XI 
                        Der Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache in 
                                        sprachgeschichtlicher Beleuchtung. 
  Die  althochdeutschen  Sprachdenkmäler  zeugen  davon,  daß  die  deutsche 
Sprache schon in jener Zeit einen  reichen  Wortschatz  besaß  .  Neben  den 
Wörtern aus dem Bereich des  alltäglichen  Verkehrs  besaß  das  Ahd.  einen 
reichen Schatz von Wörtern aus dem Bereich des Geisteslebens, der  Dichtung, 
der Viehzucht und des Ackerbaus, des Bau-, Rechts  -  und  Heereswesens.  In 
den ahd. Sprachdenkmälern kommt das ständige Wachstum  des  Wortschatzes  im 
Zusammenhang  mit  der  Entwicklung  der  feudalen  Kultur,  der  klerikalen 
Bildung,  des  Staats-und  Rechtswesens,  mit  der  Übertragung  zahlreicher 
lateinischer theologischer und philosophischer  Schriften  in  die  deutsche 
Sprache und der Schaffung der dazu notwendigen Terminologie zum Ausdruck. 
  Der deutsche  Wortschatz  bereicherte  sich  einerseits  durch  zahlreiche 
Entlehnungen, andererseits durch Wortbildung. Die meisten  Entlehnungen  der 
vor - und ahd. Zeit sind aus der lateinischer Sprache z. B. : 
lat. secula - ahd. sihhila "Sichel "'lat. vinum - ahd wîn "Wein "; 
lat. pirum - ahd. bira "Birne ", lat. persica - ahd. pfersich "Pfirsich ' 
lat. via strata" Heeresstraße " - ahd. stra33a "Straße ". 
Aus  dem  Latein  sind  auch   die   Monatsbezeichnungen   entlehnt.   Durch 
Lehnübersetzungen entstanden die Namen der Wochentage ( die  Siebentagewoche 
wurde von den Germanen im  III  -V  Jh.  unter  griechischen  und  römischen 
Einfluß eingeführt ) : lat. Martium - ahd. marzeo,  merzo  "  März  ",  lat. 
Maius - ahd. meio " Mai ", lat. Augustus - ahd. augusto  "  August  ",  lat. 
dies Solis - ahd. sunnûntag " Sonntag ", lat. dies Lunac -  ahd.  manatag  " 
Montag ". 
   Aus dem Bereich des Kirchenlebens stammen die  Wörter  lat.  claustrum  - 
ahd. klôstar " Klostar ", lat. templum  -  ahd.  tempal  "  Tempel  ",  lat. 
monachus - ahd. munich    " Mönch ", lat. crucem - ahd. krûzi " Kreuz ". 
   In  der  Wortbildung  spielen  sowohl  die   Ableitung   als   auch   die 
Zusammensetzung eine große Rolle. Die Ableitung der  Substantive  mit  Hilfe 
von Ableitungssuffixen : 
ahd. trag - an - treg - ir " Träger " , ahd. hôh - hôhî " Höhe "  ,  rein  - 
reinida " Reinheit " , ahd. kunni " Geschlecht "- kun ing " König "  ,  ahd. 
friunt " Freund " - friunt -in "Freundin " . 
   Ein beliebtes Wortbildungsmittel ist in  allen  altgermanischen  Sprachen 
auch die Zusammensetzung, z.B. erd - biba " Erdbeben ", beta - hûs  "Bethaus 
", " Kirche " , gast - hûs " Gasthaus " , mitti - tag " Mitttag " , himil  - 
richi " Himmelreich " . 
   In  der  mhd.  Zeit  bereichert  sich  der  Wortschatz  nicht  nur  durch 
Entlehnungen aus anderen Sprachen, in erster Linie  aus  dem  Französischen, 
sondern auch durch Bedeutungsentwicklung der terminologischen Lexik und  der 
Berufslexik, z.B. afr. tornei -  ahd.  turnei  "  Turnier  "  ,  aventure  " 
Abenteuer " . 
   Viele Wörter ändern ihre Bedeutung z.B. ahd. wîp, nhd " Weib " -  es  war 
im Ahd. eine Geschlechtsbezeichnung ( " æåíùèíà "  ). 
   Große  Bedeutung für die Entwicklung der  abstrakten   Lexik  hatten  die 
philosophischen Schriften  der  Mystiker  im  XII-XIV  Jh.  In  dieser  Zeit 
entstanden die Wörter begreifen,  Eigenschaft,  Eindruck,  Einfluß,  Zufall, 
einsehen, bildlich... 
   Mit der Entwicklung der  Geschäftssprache  beginnt  die  Entwicklung  der 
terminologischen Lexik und der Berufslexik, z.B. urkunde, brief  "  Dokument 
", rat " Rat ", burger " Bürger ", rihten, urteilen " richten "  ,  arzat  " 
Arzt " , antwerker " Handwerker " , beker " Bäcker " , gartner "  Gärtner  " 
, goldschmiede " Goldschmied " 
                                    - 24 - 
   Die frühneuhochdeutsche Zeit  brachte  die  Entwicklung  von  Handel  und 
Industrie,  die  stürmische  Reformation  und  die  politischen  Kämpfe  des 
Bauernkrieges, die Ausbreitung der deutschen Sprache auf immer neue  Sphären 
des gesellschaftlichen Lebens, der Wissenschaft und Kunst.  Das  alles  rief 
bedeutende   Wandlungen    im    Wortschatz    der    werdenden    deutschen 
Literatursprache hervor. 
    Wie  in  den  vorausgegangenen  Epochen  schwand  ein  Teil  des   alten 
Wortschatzes, z.B. ahd. mihhil, mhd. michel und  ahd.  luzzil,  mhd.  lützel 
wurden durch " groß " und " klein " ersetzt. Das mhd. Wort arebit  "  Mühsal 
", " Kampf " ändert seine Bedeutung : nhd. Arbeit; mhd. "  Weisheit  "  ,  " 
Klugheit, Wissenschaft ", " Kunst " - nhd. List . ( Siehe bei Moskalskaja  , 
S. 207-210 ). 
                                   - 25 - 
Ñòðàíèöû: 1, 2, 3, 4, 5 
   
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